Kindererziehung ist ein sehr schwieriges, wichtiges, aber auch heikles Thema.
In der auf Handel basierenden Gesellschaft, in der dieses Forum entsteht, müssen beide Eltern oft einer Erwerbsarbeit nachgehen, um das notwendige Einkommen für die Familie zu erwirtschaften. Die Kindererziehung bleibt da oft, wenn vorhanden, Großeltern, Tagesmüttern oder Tagesstätten überlassen.
In einer handelsfreien Gesellschaft ist die Sicherung des Lebensunterhalts durch die Eltern nicht mehr erforderlich. Und sicher ist die Beschäftigung mit den eigenen Kindern wichtig und interessant. Aber auch Eltern wollen und können sich nicht Jahrelang pausenlos und permanent um die Kinder kümmern, auch wenn ihnen von den herrschenden Moralvorstellungen her dieses zur Aufgabe gemacht wird. Bei aller Liebe, die ich keinem Elternteil absprechen möchte, werden Kinder aber auch immer wieder als Prestigeobjekte und Statussymbole 'missbraucht'. (Ich denke an eine Situation, in der die Mutter voller Stolz beim Elternabend verkündet, ihr Kind wäre beim Klavier so talentiert, dass es die 5 Sonate von Beethoven auswendig fehlerfrei spielen könne und es nach dem Reitunterricht unbedingt zum Klavierunterricht müsse, und es deshalb so gestresst sei, dass die Lehrer doch bitte den meisten Stoff in der Schule durch nehmen damit die Kinder nicht so viele Hausaufgaben machen müssten. In Wahrheit geht das Mädchen nur gezwungen zum Klavierunterricht und interessiert sich das Mädchen mehr für die Malerei. Aber die Mutter hat vor lauter Karriere keine Zeit, um das zu erkennen.)
In wie weit eine Methode gefunden werden kann, die Eltern mit einbezieht ohne sie zu überlasten, die ihnen ihre Kinder nicht zum moralischen Vorwurf macht, wird wahrscheinlich ein offenes oder unterschwelliges Thema sein. Aber nur im Dialog, in der Diskussion wird ein Weg gefunden werden können.